Der Bereich Wertherbruch
persönliche Mitteilung von Pfarrerin Nicole Glod:
„Ich bin dann mal weg“…
Wie viele Menschen in der Gemeinde wissen, habe ich fast 10 Jahre in Frankreich in der Evangelischen Kirche Alsace-Moselle Dienst getan. Nun kehre ich zum 1.September bis Ende des Jahres dorthin zurück, um meinen vollständigen Rentenanspruch zu erwerben. Ich bedanke mich bei den Presbyterien der Gesamtkirchengemeinde, dass sie meinen Antrag unterstützt haben und vor allem bei meinen Kollegen, die in dieser Zeit für je ein Dorf die Vertretung übernehmen und für Ihre Anliegen ansprechbar sind.
Bitte wenden Sie sich an:
Pfarrer Marco Dennig für Ringenberg
Pfarrer Albrecht Holthuis für Dingden
Pfarrer Stefan Schulz für Wertherbruch
Ich wünsche Ihnen eine gute und segensreiche Zeit! Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr,
Pfarrerin Nicole Glod
Pfarrerin Nicole Glod
derzeit nicht für die Gemeinde im Dienst
(siehe pers. Mitteilung oben)
Zentrales Gemeindebüro für Ringenberg-Dingden-Wertherbruch:
Proventialstr. 61, 46499 Hamminkeln
Gabi Naves
✉ wertherbruch@kirchenkreis-wesel.net
☎ 02873 - 826
Bürozeiten:
Montag: 14.00 - 16.00 Uhr
Mittwoch: 9.00 - 11.30 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 16.00 Uhr
Adresse:
Ev. Kirche Wertherbruch, Provinzialstr. 63, 46499 Hamminkeln
Regelmäßige Veranstaltungen
Frauenhilfe,
mittwochs vierzehntägig, 15 Uhr,
Team: Waltraut Strehlow, Erika Naves
Männerkreis, mittwoches 15.00 Uhr
Frauenabendkreis, montags 20.00 Uhr
Leitung: Erika Termath, Wilma Fahrland
Gospelchor „Isselvoices“,
Proben dienstags, 19:30 Uhr im Gemeinderaum (Pastorat)
Leitung: Achim Wulke
Kontakt: hj.wulke@gmx.de
Mitarbeiter-Team, Abend-Gottesdienst,
dienstags, 19.30 Uhr
Gruppenstunden der Pfadfinder:
Neue Gruppe, 1. – 2. Schuljahr, Montag 16.30 - 18.00 Uhr
Leiter: Marie Kruse, Nico Hochstrat, Robin Hoffmann und Judith
Die starken Füchse, 3. – 4. Schuljahr, Donnerstag 15.45 - 17.15 Uhr
Leiter: Lisa Hochstrat, Sandra Siemen, Maximilian Schlebes und Marvin Schlebes
Die grünen Hirsche, 5. - 6. Schuljahr, Freitag 16.30 - 18.00 Uhr
Leiter: Robin Langert, Hannah Krusen, Jana Exo, Florian Nieswand und Isabell De-Lauw-Eimers
Die schrotten Schränke, 7. – 8. Schuljahr, Freitag 15.30 - 17.00 Uhr
Leiter: Silke Wolters, Simone Nienhaus, Jana Niermann
Die verbrannten Popcörner, 9. – 10. Schuljahr, Donnerstag 18.00 – 19.30 Uhr
Leiter: Georg Sprünken, Laura Niemann, Merle Boland, Jasper Kruse
Die weißen Füchse, 10 - 11. Schuljahr, Dienstag 18.30 - 20.00 Uhr
Leiter: Shari Hoffmann, Raphael Peters, Caline Boland, May Geurink
Die grundverwirrten Gewitterwürmer, über 18-jährige, Donnerstag 17.30 - 19.00 Uhr
Leiter: Brigitte Katemann, Sarah Hoffmann, Robin Hoffmann, Merle Boland
Zur Geschichte
Die Kirchengemeinde Wertherbruch hat ihre Anfänge im Mittelalter. Sie war lange im Besitz von adligen Herren (deshalb: „Alte Herrlichkeit“), viele davon stammten aus Holland. Als einer dieser Herren zum „reformierten“ Glauben wechselte, wurden auch die Wertherbrucher automatisch zu Reformierten. Die Kirche wurde kurze Zeit später von allem heidnischen Tand gereinigt (bis heute gibt es kein Kreuz im Altarraum). Es fanden allerdings keine „ethnischen Säuberungen“ statt, weshalb in den Randgebieten des Dorfes immer auch Katholiken wohnten. Darum sagt man auch schon mal im Scherz: „Et gibt die Schwatten, die Blauen un die Brüüker“.
1296 Die Siedlung „Wertherbruch“ wurde 1296 gegründet, um das „Bruch“ (Sumpfland) ringsum trocken zu legen und urbar zu machen. Das Gebiet gehörte zum Bistum Köln. Die ersten Siedler mussten deshalb zu Fuß (nicht nach Köln aber) nach Haldern zur Kirche gehen. Darum begann Peter van der Lecke, Leiter des Sied- 18 lungsprojekts und Burggraf von Werth, den Bau einer eigenen Kirche. Gerüchtehalber handelt es sich dabei um den ältesten „Schwarzbau“ in der Stadt Hamminkeln. Tatsächlich gab es im Archiv der Stadt Köln eine Urkunde, aus dem Jahr
1318 stammt sie, die den Beginn der Bautätigkeit belegt. Dieser Bau war etwas kleiner als der heutige, Teile davon sind im Chor erhalten. Kirchen sind immer Baustellen. Zwischen 1450 und
1520 wurde die Kirche zur heutigen Gestalt erweitert. Sie hieß ursprünglich „Marienkirche“. Doch nicht für lange. Floris I. von Pallandt, Graf von Culemborg wechselte so um das Jahr
1566 zu den Reformierten (Calvinisten). Und damit wurden auch Werth und Wertherbruch offiziell evangelisch. Auf Anordnung des Grafen höchst selbst fand dann
1572 ein „Bildersturm“ statt: Figuren, Altäre, Taufsteine und Maßwerkfenster wurden entfernt, Wandmalereien übertüncht. Eine radikale Maßnahme, doch man empfand die katholisch-mittelalterliche Religion damals als unmodern und sogar als „Götzendienst“. Denn schließlich heißt es in den 10 Geboten: „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Doch auch das ist wahr: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“. Und wahrlich: Es folgten stürmische Zeiten. Denn: Erst kamen die klevischen Steuerbeamten, dann die niederländischen Soldaten und schließlich
1581 die Spanier. Und jeder hauste schlimmer als sein jeweiliger Vorgänger. Es war der Untergang des alten Wertherbruch, die Häuser und Höfe waren zerstört, die Bewohner tot oder geflohen, das Dorf stand 14 Jahre lang leer. - Erst
1595 nach der Vertreibung der Spanier durch holländischenglische Truppen war an Rückkehr und Wiederaufbau zu denken. Kirche und Gemeinde blieben fortan evangelisch - reformiert. Die Reformierten am Niederrhein organisierten sich
1610 in einer Generalsynode und gaben sich ein presbyterial- 19 synodales System, das bis heute in der Evangelischen Kirche im Rheinland gepflegt wird. Die Alte Herrlichkeit wechselte mehrfach den Besitzer, zuletzt gehörte sie Graf Carl Alexander Wilhelm von Wartensleben.
1805 kam Wertherbruch in den Besitz der Franzosen, und das war das Ende des alten Lehnssystems und also auch der „Alten Herrlichkeit“. Einige Jahre später war Napoleon geschlagen und
1815 wurde Wertherbruch endgültig preußisch und gehörte lange zum Amt Haldern.
Und mitten im Dorf bleibt – komme was kommen mag - die Kirche, deren 700. Geburtstag wir nächstes Jahr feiern:
Es ist eine Staffelkirche aus Backstein in früh- bis spätgotischem Baustil. Typisch für diese Gegend (Niederrhein, Niederlande) sind dreigeschossiger Westturm, das Hauptschiff mit nur einem Seitenschiff und der hohe Chor im Osten. Die Kirche ist übrigens das einzige Gebäude des Ortes, das nicht nach der Straße sondern nach Osten ausgerichtet (= orientiert) ist.
Pfarrer Udo Schmitt
Artikel Nr. 120 von Milan Skusa, erstellt: 06.04.2017, letzte Änderung: 16.08.2024
Schlagworte: wertherbruch Geschichte Mittelalter Pfarrerin Nicole Glod Elke Boland Staffelkirche Bildersturm